Portfolio_Streifen7

Das Projekt

Das Möbelstück „MyTie“ entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Wohnvisionen 2020“. Es besteht aus einem großen Kissen und der dazugehörigen Basis mit einem Steckelement und bietet seinem Nutzer viele Möglichkeiten der Verwendung. Durch einfache Eingriffe lässt es sich verwandeln und bis zu 6 verschiedene Variationen entstehen, so kann man z.B. nebeneinander oder Rücken an Rücken sitzen, es als Recamiere nutzen oder in umgedrehter Form bodennah gemeinsam sitzen. Hier bieten sich auch Ablage- und Abstellflächen. Es ist weder Sofa, noch Sitzbank noch etwas Vergleichbares. Es ist ein Sitzmöbel, dass sich nicht zuordnen lässt und zukünftige Formen des Wohnens und Lebens aufnimmt und ermöglicht.

Das Material

Neben Stoff (Gewebe aus Seide, Schurwolle, Baumwolle oder Polyester) gibt es Krawatten aus den unterschiedlichsten Materialien. Die Breite ist modeabhängig, ebenso die endlos vielen Farbkombinationen und Designs aus Streifen, freien Mustern wie zum Beispiel Paisley oder unifarben. Zu Feierlichen und offiziellen Anlässen getragen, sind sie ein Symbol für Luxus. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Krawattenknoten gewidmet. Es wird auf Art und Richtigkeit des Knotens geachtet und sogar danach geurteilt. Heute ist Zeit immer mehr zu einem Luxusartikel geworden. Bei einer Sitzlandschaft, auf der man sich den Luxus der Zeit zum Entspannen gönnt, sind Krawatten als Oberflächenmaterial die symbolische und optische Entsprechung des Luxusbegriffs. In Verbindung mit dem gerne beurteilten Knoten, kann sich eine interessante Struktur ergeben. Die Oberfläche des Kissens besteht aus 350 Krawatten; alle in Doppelte Winsorknoten gelegt und miteinander vernäht. Die Unterseite schafft durch Querbahnen aus Anzugstoffen den Bezug zum Krawattenthema. Die Basis wurde aus gebrauchten Holzwerkstoffplatten gefertigt.

 

Die Idee

Mit dem Thema „Entschleunigung“ in Verbindung mit der Verwendung von Krawatten kam die Idee einer Sitzlandschaft, einer Sitzinsel, eines Möbels, das zum Ausruhen, Reflektieren oder Beisammensein einlädt. Es soll sich an den Menschen anpassen und zum Ort der Ruhe und Entspannung werden. Ausserdem soll es sich der Nutzer zu eigen machen können. Wandelbarkeit war also ein weiteres Kriterium. Vorstellbar wäre es im Einsatz zuhause, aber ebenso in öffentlichen Bereichen, z.B. Wartebereichen o.ä. Ein anschmiegsames Kissen auf einer speziellen Basis soll verschiedene Sitz- und Liegepositionen ermöglichen. Man kann getrennt von einander oder zueinander gewandt sitzen. Durch Steckelemente in der Basis soll sich die Positionierung des Kissens variieren lassen.

 

Der Prototyp wurde mit freundlicher und tatkräftiger Unterstützung des Arbeitskreis Recycling e.V. Herford realisiert.

 

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